Die allermeisten Menschen erleben sie in der Pubertät: Pickel und Mitesser. Manche Personen haben diese sporadisch, während andere hartnäckig Akne bekommen. Darüber hinaus können wir auch im höheren Alter Akne entwickeln. Dieses Bild tritt vor allem bei Frauen auf, was zu einer Verunsicherung der Haut führen kann. Wir erzählen Ihnen daher alles, was Sie über Akne wissen müssen.
Zunächst erklären wir Ihnen etwas über die Entstehung von Akne. Unsere Haut hat Poren, die in einen Haarfollikel und eine Talgdrüse münden. Die Talgdrüse setzt Talg (Fett) frei, der durch die Haare zur Haut gelangt und schließlich auf unserer Haut landet. Talg hat die Funktion, unsere Haut geschmeidig und weich zu halten. Dabei können mehrere Dinge passieren, die zur Entstehung von Pickeln führen:
- Talgdrüse produziert zu viel Talg
- Abgestorbene Hautzellen verstopfen den Porenausgang durch verstärkte Verhornung
- In der Pore sammeln sich Bakterien an
Diese Pathologie führt dazu, dass Akne in verschiedenen Formen auftritt, wie zum Beispiel: Akne vulgaris, Akne conglobata, Akne inversa. Die Formen der Akne variieren von mittelschwerer Akne bis hin zu schwerer Akne und werden von Pickeln, Mitessern (auch Komedonen genannt), Talgdrüsenpfropfen und subkutanen Entzündungen begleitet. Aknenarben wie postinflammatorische Hyperpigmentierung (dunkle Flecken) oder Grübchen können entstehen, wenn Akne nicht (richtig) behandelt wird. Darüber hinaus führen eine Reihe äußerer Faktoren – wie unsachgemäßes Drücken oder unbewusstes Zupfen – zu einer Schädigung der umliegenden Haut. Wenn ein Pickel nicht professionell beseitigt wird, kann dies zu wiederkehrenden Entzündungen führen. Dies wiederum hat häufig ausgedehnte Narbenbildungen zur Folge. Eine frühzeitige Behandlung von Akne kann der Narbenbildung vorbeugen und Ihnen Ihre glatte Haut zurückgeben. In besonders hartnäckigen Aknefällen ist es allerdings ratsam, einen Dermatologen aufzusuchen.
Genetische Faktoren
Wenn Ihre Haut von Natur aus eine erhöhte Talgproduktion aufweist, sprechen wir von fettiger Haut. Der Ausgang der Pore kann sich mit angesammeltem Talg füllen, was den Weg für Mitesser, Pickel und Akne frei macht. Wenn dieser übermäßigen Talgproduktion nichts entgegengewirkt wird, kann es zu einer Form von Akne kommen. Darüber hinaus ist es möglich, dass Ihre Haut eine abnormale Verhornung aufweist. Das bedeutet, dass sich die abgestorbenen Hautzellen auf der obersten Hautschicht nur schwer ablösen lassen. Allerdings kann dies ebenfalls durch eine falsche Anwendung von Kosmetika ausgelöst werden Durch die Ansammlung dieser abgestorbenen Hautzellen besteht das erneute Risiko einer Verstopfung der Poren. Der Talg kann dann nicht mehr richtig über die Haut fließen und es entsteht Akne.
Hormone
Bei hormoneller Akne verursachen Veränderungen der Hormone –Androgene, Östrogene, Progesteron – die entstehenden Pickel. Für die Stimulierung der Talgproduktion ist vor allem ein Anstieg der androgenen Hormone verantwortlich. Wenn sich die Hormone aller Art verändern, kann die Haut dazu angeregt werden, mehr Talg zu produzieren. Zusätzlich zur Pubertät tritt hormonelle Akne häufig während der Menstruation, Schwangerschaft oder Menopause auf. Bestimmte Medikamente können ebenfalls eine Veränderung der Hormone verursachen, was wiederum zur Auslösung von Akne führen kann.
Falscher Einsatz von Kosmetika
In vielen Fällen wird Akne durch die Verwendung falscher Produkte verschlimmert oder gar ausgelöst. Aufgrund der übermäßigen Talgproduktion zielen viele Produkte darauf ab, die Haut zu entfetten, um sie „sauber“ zu machen oder Bakterien vorzubeugen. Dabei wird häufig ein übermäßig aggressiver Ansatz mit Inhaltsstoffen verfolgt, die die Haut reizen. Dieses übermäßige Waschen zerstört die Hautbarriere, die Haut wird empfindlicher und kann austrocknen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Bakterien und äußere Einflüsse die Haut weiter entzünden. Die Akne kann sich dann verschlimmern. Auch periorale Dermatitis ist eine Hauterkrankung, die wir aufgrund dieser Ursache in der Praxis häufig feststellen . Es ist wichtig, dass Sie Ihren Hautzustand von einem Spezialisten beurteilen lassen. Denn die richtige Hautpflege kann oft Wunder bewirken.
Ernährung
Der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Akne ist sehr unterschiedlich. Öliges Essen kann zum Beispiel eine mittelschwere Akne auslösen – muss es aber natürlich nicht. . Es gibt allerdings einige gängige Lebensmittel, die nachweislich mit Akne in Zusammenhang stehen und bestehende Akne verschlimmern können. Um ein vollständiges Bild der Nährstoffe zu erhalten, auf die Ihr Körper reagiert, kann es ratsam sein, einen orthomolekularen Therapeuten zu Rate zu ziehen.
Laktose: Bei der Verarbeitung von Milchprodukten werden hormonähnliche Stoffe freigesetzt. Dass dies eine negative Auswirkung auf Ihre Haut haben und Akne verursachen kann, lässt sich durchaus schon erahnen.
Schneller Zucker: Lebensmittel mit einem hohen Zuckergehalt verursachen die Produktion von Insulin. Insulin stimuliert androgene Hormone, was wiederum die Talgproduktion steigert.
Bestimmte Lebensmittel können daher Pickel, Mitesser oder Entzündungen verursachen. Die Empfindlichkeit ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich.
Stress
Das Stresshormon kann chronische Hauterkrankungen wie Ekzeme, Psoriasis, Rosacea und Akne verschlimmern. Dieses Hormon stört die Barrierefunktion unserer Haut und macht diese anfälliger für Bakterien. Das Stresshormon kann nicht nur durch Hektik, sondern auch durch zu wenig Schlaf, Emotionen oder Rauchen entstehen. Bei mäßig aktiver Akne kann Stress dazu führen, dass sich die Hauterkrankung bis hin zu schwerer Akne entwickelt.